Vor wenigen Jahren wurden unseren Faszien eher eine passive Eigenschaft zugeschrieben. Beim Verständnis für Rückenbeschwerden und anderen Beschwerden und Dysfunktionen von Muskeln, Knochen und Bandscheiben ließ man diese spezielle Körperstruktur vollkommen außer Acht. Neueste Untersuchungen belegen, dass unsere Faszien auch aktiv Kräfte übertragen und sich zusammenziehen und entspannen können.

Es scheint, dass der Körper neben dem sich schnell veränderbaren und vom Zentralen Nervensystem gesteuerten Muskelbewegungen auch noch über ein zweites, etwas langsameres System zur Spannungsregulation verfügt, das eine Hintergrundspannung der muskulären Faszien erzeugt.

Viele körperlichen Beschwerden hängen offenbar mit einer negativen Veränderung dieser Hintergrundspannung im Bindegewebe zusammen. Ein neuartiges Verständnis also für eine durch Anspannung und Stress verursachte Körperhaltung und damit verbundene Schmerzproblematik. Diese Zugspannungen können sich auch auf andere Bereiche unseres Körpers übertragen und Blockaden und Bewegungseinschränkung hervorrufen.

So kann z.B. eine verkürzte und verklebte Wadenfaszie über die Beine einen Zug auf unseren unteren Rücken oder sogar die Schulter ausüben. Die gute Nachricht: durch eine Veränderung an der Faszie erreichen wir viele weitere Linien von Kopf bis Fuß, im Prinzip das ganze System.

Unsere Faszien sind mit unserem sympathischen Nervenenden durchsetzt und wirken dadurch auch auf unser vegetatives Nervensystem, unser 6. Sinn sozusagen. Sie bilden die Außenposten unseres Autonomen Nervensystems das auch die Faszienspannung beeinflusst.

Das bedeutet, dass innere Harmonie und Gelassenheit unsere Körperspannung senkt und Stress dagegen die Grundspannung in unseren Faszien steigert. Lernen wir wirkungsvoll auf der Ebene der Faszien zu entspannen und loszulassen, wird sich die Tonuserhöhung regulieren und nicht zur Gewohnheit. Die Verletzungsgefahr sinkt dann auch bei ungewohnten Bewegungen und Zerrungen und Stauchungen werden vermieden.

Auch Sorgen und Nöte werden über das Vegetative Nervensystem gesteuert. In den Faszien entstehen Verspannungen und Schmerzen. „Die Angst sitzt uns im Nacken.“

Wir verändern dabei unsere Körperhaltung und oft merken wir gar nicht, dass unsere Schultern bedrückt nach vorne sinken und sich unser Rücken vor Sorge krümmt. Das Gute dabei ist, wir können diese Erkenntnis nutzen und mit Hilfe von Integralem Taping und Faszien(er)lösung, die durch eine sanfte Beweglichkeit geübt wird, auch unsere Psyche und die emotionalen Empfindungen positiv beeinflussen. Wie wunderbar!

Unser Körper sagt viel über uns als Menschen aus. Wir werden durch unsere Geschichte geprägt und bekommen dadurch sogar ein gewisses Aussehen.

Was sehr spannend ist, ist, dass der Körper einen Dialog mit uns führt. Falls Sie es noch nicht tun, möchte ich Sie gerne dazu anregen. Richten Sie Ihr Augenmerk auch auf das Geschehen unterhalb Ihres Kopfes. Beobachten Sie was Ihr Körper ausstrahlt und welche Botschaft Sie von ihm empfangen. Wenn wir nur auf sprachliche Inhalte achten, übersehen wir wesentliche Aspekte. Wenn wir also nur auf Inhalte achten geht uns das Beste verloren. Wir sollten stattdessen wahrnehmen, was wir als ganze Person aussagen und was unterhalb unseres Kopfes passiert.

Wenn wir ein erfülltes Leben haben wollen, brauchen wir unseren Körper als Ausdruck unserer Emotionen und all dessen, was wir tun. Wenn wir wirklich etwas fühlen wollen, müssen wir in diesem Körper wohnen, ihn bewohnen und beleben, uns mit dieser Körperlichkeit identifizieren. Die Geistigkeit ist wunderbar, um zu träumen, wenn Sie wirklich etwas umsetzen wollen, Ihr Können in die Tat umsetzen wollen, brauchen Sie Ihren Körper. Wir verstehen oft nicht, dass wir ohne Körper einfach nicht lebendig sind. Unser Kopf will das nicht einsehen, aber das macht es nicht weniger wahr.

Wenn Sie immer mehr in die Verkörperlichung kommen, erhalten Sie eine wirkliche Verbundenheit mit Ihrem Körper. Dadurch haben Sie auch den Zugang zu ihren Gefühlen, zu Freude und Lebendigkeit. Es löst sich meisten sogar Angst. Wenn wir in der Lage sind wahrzunehmen, was in unserem Körper passiert, welche Botschaften er uns übermittelt, wie atmen Sie überhaupt tief genug und wenn ja, wie? – also all diese Dinge mehr und mehr zu beobachten und feinfühlig dafür zu werden, was dort passiert. Dann können Sie sicher sein, dass sich dadurch etwas in Ihrem Leben ändert.

Sie können Ihren Körper in kleinen Schritten einbeziehen, sodass Sie mehr und mehr wahrnehmen, was in Ihnen passiert. Außerdem bekommen Sie mehr Stabilität in Ihrem Leben und mehr Zugang zu sich selbst. Woran Sie das am deutlichsten merken ist, wenn Sie dabei nicht in Gedanken abschweifen. Dann wissen Sie, dass Sie in diesem Moment mit sich verbunden sind.

Wir brauchen unseren Körper, weil er all das Wissen hat, das wir kognitiv oft gar nicht haben. Unsere Muster von Erlebnissen sind alle verkörpert. Deswegen ist das ein Zugang zu uns selbst. Die Botschaften der Verkörperung sind mindestens genauso wichtig wie die kognitiven. Schauen Sie einfach mal, was Sie wahrnehmen, wenn Sie Ihren Körper beobachten. Schauen Sie zu, wie Sie vielleicht immer wieder gefesselt sind von dem, was Sie sprechen, und deshalb vergessen, auf den Körper zu achten. Experimentieren Sie damit, auch auf dieser Ebene.

LEBE DICH FREI! – TAPE DICH FREI! – so lautet der Name meiner Passion, die einen großen Teil meines Lebens einnimmt. Auf dem Weg dorthin habe ich mir oft Fragen gestellt und für mich immer wieder neue Antworten gefunden. Mein Fazit ist: Eine Idee zu haben, ist ein erster Schritt; sie in Worte zu fassen der nächste; sich zu trauen, den Worten dann Handlungen folgen zu lassen, erfordert den größten Mut. Er ist der Start für das Neue und Unbekannte. Die Kraft von Worten ist deshalb enorm. Wie wir sprechen, bestimmt, wie wir die Welt erleben und was wir daraus machen. Worte sind die Frequenz, der Startpunkt, unter deren Einfluss wir Entscheidungen treffen, handeln und durchhalten bis zum Ziel.

Warum dieses Buch?

Seit mehr als zwanzig Jahren befasse ich mich mit Themen zur Gesundheitsvorsorge. Als ich das Taping im Jahr 2001 für mich entdeckte, habe ich gemerkt, wie hilfreich es für Menschen zur Unterstützung und Vorsorge sein kann. Seither beschäftige ich mich eingehend und intensiv damit. Tapes sind für mich weit mehr als „Klebebänder“, die auf der körperlichen Ebene wirken. Ich sehe den Menschen als Ganzes – als Körper, Geist und Inneres – und beziehe diese Ebenen bei jedem Taping mit ein. Dieses „Integrale Taping“ fördert und erhöht deine Körperwahrnehmung und unterstützt deinen Veränderungsprozess.

„TAPE DICH FREI!“ steht für Lebenskraft und Ausgleich und repräsentiert die Freiheit jedes Menschen, sich selbst die bestmögliche Unterstützung zu schenken.

Mein Bestreben ist es, dich auf deinem Weg zum „Heil-Werden“ zu begleiten, dich dort, wo du gerade stehst, bestens zu unterstützen.

In meinem Buch sind all meine guten Erfahrungen gesammelt. Mit dieser sanften Form des Tapings möchte ich dich aufmerksam machen, dass du es auch ohne akute Beschwerden anwenden kannst. Präventiv und vorbeugend für deine „Schwachstellen“, die du gut kennst und die sich bemerkbar machen, wenn du sie überlastest.

Mein Integrales Taping ist geeignet für JEDERFRAU und JEDERMANN.

Gründe für Integrales Taping:

Taping als Vorbeugung, falls dein Körper dir mal wieder signalisiert, dass es ihm jetzt gleich „zuviel“ wird.

Taping, weil du dabei mit dir selbst achtsamer umgehst, und um gesund zu bleiben.

Taping, um dein Leben zum Genuss zu machen und damit ungewohnte Bewegung nicht zum Problem wird.

Mit meinem Buch möchte ich dich anleiten und dir Tipps geben, um über dein eigenes Körpergefühl das richtige Tape für dich zu finden. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dir einen einfachen und effektiven Ratgeber zur eigenverantwortlichen Behandlung an die Hand zu geben, damit Körper und Inneres in Einklang gebracht werden.